Die Grünen in Baden-Württemberg haben am Sonntag ihre (Landesliste für die Bundestagswahl 2013
Link nicht mehr gültig ) Liste der Kandidaten aufgestellt. Unbestritten ist, dass Baden-Württemberg einer der wichtigen Industriemotoren in Deutschland und Europa ist. Man sollte meinen, dass Forschung und Industrie auch einige Abgeordnete im Bundestag stellen. Schaut man sich das soziale Tableau der Grünen aber an, so findet man unter den ersten 14 Kandidaten, die eventuell einen Sitz im Bundestag erhalten könnten, keinen einzigen Kandidaten, der je einen Industriebetrieb oder eine Forschungseinrichtung von innen gesehen noch jemand der als Manager dort eine größere Organisation geleitet hätte. Auf der 14er Liste der Grünen findet man dagegen 4 Erzieher und Sozialpädagogen, 5 VWL und Politikwissenschaftler (zum Teil noch Studenten). Ein Landschaftsökologe und eine Architektin sind wohl die einzigen Kandidaten, die zumindest einige Tätigkeiten teilweise außerhalb der Politik ausgeübt haben. Fast alle Kandidaten sind im Umfeld der Partei und deren Organisation sozialisiert worden und haben Praktika bei allen möglichen politischen Stiftungen gemacht. Außer dem Betrieb in ihrer Partei haben diese Kandidaten noch nichts von der Welt gesehen.
Die Wertschaffenden in Baden-Württemberg brauchen sich nicht zu wundern, wenn ihre Interessen im Bundestag nicht vertreten werden. Dort gibt eine fröhliche Truppe von Gutmenschen und Schenkern den Ton an. Zumindest für die Verteilung der in der Industrie hart verdienten Gelder ist ja bestens gesorgt. Geld ausgeben macht ja bekanntlich wesentlich mehr Spaß als Geld zu verdienen.
Bei den anderen Parteien sieht es nicht viel besser aus. Die Landesliste der SPD erstellt der Vorstand (siehe Diskussion der SPD Mitglieder: Mehr Demokratie wagen SPD Landesliste Baden-Württemberg Landeier nach Berlin). Das ist wohl kein sehr demokratischer Prozess wie er vom Wahlgesetz verlangt wird! Typisch ist, dass die Landesliste erst kurz vor den Wahlen erstellt wird – da bleibt nicht viel Zeit zum Streiten in der Partei. In Baden-Württemberg wird die CDU Landesliste erst im April erstellt u.a. soll Frau Schavan da einen symbolischen Ehrenplatz erhalten. Bei der CDU werden wohl aber nur ganz wenige Abgeordnete über die Landesliste einrücken, wenn die Bürger weiterhin ihre Erststimme den „alten“ Abgeordneten geben.
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